Achtung, Fehler bei der Lastermittlung von Behältern mit Standard-Programmen
Mitarbeiter der LES GmbH werden von Kunden gelegentlich gefragt, warum die mit PVP-Software für vertikale Behälter ermittelten Lagerlasten (und Längsspannungen) Wind- und Erdbebenlasten sich von den Ergebnissen anderer, weit verbreiteter Berechnungsprogrammen unterscheiden. Sehr oft tritt der Fehler bei Behältern auf bei denen sich ein Teil des Behälters unterhalb der Lager (Standzargen, Pratzen, Tragringe) befindet.
Ob dies beim eingesetzten Programm der Fall sein könnte, lässt sich sehr schnell und einfach für diese Behälter mit einfachen Testmodellen prüfen.
Für einen 10m langen mittig, also auf 5m Höhe gelagerten Behälter sollte sich bei konstanten höhenunabhängigen Wind- und Erdbebenlast aufgrund der Symmetriebedingungen am Lagerpunkt kein Biegemoment ergeben.
Ein renommiertes Programm gab aber für diesen fiktiven Behälter ein Biegemoment
- von 248,195 Nm für Wind
- von 822,299 Nm für Erdbeben aus.
Nach detaillierter Prüfung stellte sich heraus, dass die Ursache in einem gelegentlich auftretenden Programmfehler lag.
In dem von unserem Kunden verwendeten Programm können Standzargen, Pratzen und Tragringe nur elementbezogen eingegeben werden.
Wird das Tragelement an der Elementunterkante eingegeben, ergibt sich ein Biegemoment und damit Abweichungen zu den mit PVP-Software ermittelten Lagerlasten.
Wird dagegen das Tragelement auf Elementmitte eingegeben ergibt sich am Lagerpunkt kein Biegemoment, die Lagerlasten stimmen mit den mit PVP-Software berechneten Ergebnissen überein.